Aus Tatkraft entsteht Kindergarten
Dorf in Ruanda bekommt die Unterstützung eines Bottroper Fördervereins. Viele Spendenaktionen und das Engagement vor Ort beeindrucken den OB
Ein Förderverein aus Bottrop und ein Kindergarten im fast 10.000 Kilometer entfernten Dorf Byumba in Ruanda bilden eine Partnerschaft, die den Oberbürgermeister begeistert. Im Heine-Gymnasium kam es am Donnerstag zu einem Zusammentreffen zwischen Bernd Tischler, Mitgliedern des Fördervereins, Dr. Pascal Bataringaya und seiner Frau Louise Uwimana, den Gründern des Kindergartens „Hope Nursery School Ruanda“.
Bei einer Reise 2015 nach Ruanda begann eine Freundschaft, die was bewirkte. „Durch den herzlichen Empfang kamen wir auf die Idee, den Kindergarten dort zu unterstützen“, erzählt die Fördervereinsvorsitzende Waltrud Dahl. Denn Kindergärten, wie man sie in Deutschland kennt, gibt es in dem afrikanischem Dorf nicht. Dort waren Kinder und Betreuer in einer Kirche untergebracht, warme Mahlzeiten oder Spielzeug waren nicht vorhanden.
Die Gründung des Vereins und viele Spendenaktionen veränderten die Dinge. Durch die Anschaffung der Kuh „Botti“ bekommen die Kinder nun sogar frische Milch. 2019 soll dann auch ein eigenes Kindergartengebäude stehen.
Das Engagement der Bottroper überzeugte den Oberbürgermeister. Schnell ist Bernd Tischler nach den Berichten aus dem afrikanischem Land und von den Taten begeistert: „Ich bin beeindruckt, was Sie hier auf die Beine gestellt haben.“ Er möchte die Erfolgsgeschichte unterstützen und überreichte den Gästen aus Ruanda einen Scheck. Für die Kindergartenkinder gibt es ein Bilderbuch aus und über Bottrop. Aber auch Louise Uwimana hatte ein Präsent mitgebracht: eine große Packung Tee und Kaffee für den Oberbürgermeister. Der zeigte sich gerührt und bedankte sich mit einer Umarmung.
Tischler sagte Unterstützung noch auf einem anderen Gebiet zu, einer Art Sponsoring. In Ruanda ist die Energieversorgung rückständig, geheizt wird häufig mit offenen Feuerstellen. Weil Bottrop umfangreiches Transferwissen im Bereich Klimaschutz entwickelt hat (Stichwort Innovation City), soll dies auch dem afrikanischen Dorf zugänglich gemacht werden.
Verein mit einer Erfolgsgeschichte
■ Der Förderverein zählt inzwischen 41 Mitglieder. Geld beschafft er unter anderem über Sportturniere. Im Winter ist ein Stand auf dem Weihnachtsmarkt geplant
■ Auch das Heinrich-Heine-Gymnasium unterstützt den Förderverein. Schüler bringen sich ein und werden zu aktiven Mitgliedern.

Quelle: Olivia Schlumm / WAZ 14.9.2018