Browser-Hinweis

Sie benutzen einen veralteten Internet Explorer (Version 9 oder kleiner)!
Abgesehen von Sicherheitsschwachstellen können Sie wahrscheinlich nicht alle Funktionen dieser Webseite nutzen. Ziehen Sie ein Update auf die aktuelle Version in Betracht.

Schüler engagieren sich in Ruanda

Theresa Ewert, Aaron Scherz, Johannes Stöcker, Waltraud Dahl und Noah Dybowski (von links) blättern in einem Reisetagebuch. Dort haben sie ihre Eindrücke aus Ruanda festgehalten. thomas Gödde Ffs

Heinrich-Heine-Gymnasium und „Hope Nursery School Ruanda e.V.“ unterstützen Kita vor Ort

Was verbindet die Ruhrgebietsstadt Bottrop mit dem ostafrikanischen Land Ruanda? Auf den ersten Blick nicht viel, auf den zweiten Blick jedoch eine ganze Menge, wie Waltraud Dahl zu berichten weiß. Die Bottroperin ist Vorsitzende des Vereins „Hope Nursery School Ruanda e.V.“, der sich für den Bau eines Kindergartens im ruandischen Byumba einsetzt.

Im Jahr 2016 gegründet, sind über den Verein bereits Tausende Euros in Vor-Ort-Hilfe geflossen. Dabei hat sie das Bottroper Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) mit Spendenaktionen unterstützt. In den Herbstferien waren nun auch drei Schüler und eine Lehrerin in Byumba, um sich den Kindergarten anzuschauen und das Land kennenzulernen. Eine treibende Kraft war und ist Waltraud Dahl. In Byumba hatte sie 2015 Dr. Pascal Bataringaya, Präsident der evangelisch-presbyterianischen Kirche in Ruanda, kennengelernt. Dessen Frau Louise Uwimana wollte vor Ort einen Kindergarten aufbauen. „Als ich dort war, gab es nicht mehr als vier Backsteinwände mit einem Dach obendrauf“, berichtet Dahl.

Basare und Spendenaktionen

Da sie als damalige Schulpflegschaftsvorsitzende des HHG engen Kontakt zu der Schule hatte, war schnell die Idee geboren, den Bau des Kindergartens zu unterstützen. „In Ruanda hatte ich erfahren, dass die 70 Kindergartenkinder monatlich von Lebensmitteln für rund 100 Euro ernährt werden. Ich dachte mir, dass wir die in Deutschland auf jeden Fall zusammenbekommen würden“, erklärt Dahl. Es folgten Weihnachtsbasare und Spendenaktionen. Im Frühjahr 2016 gründete Dahl „Hope Nursery School Ruanda e.V.“.

Dahl, Bataringaya und die Schule verbindet seither ein enges Verhältnis. Der Ruander berichtet am Gymnasium immer wieder von dem Projekt und begeistert die Schüler für das rund 13 Millionen Einwohner zählende Land. „Um die Sommerferien herum kam dann die Idee auf, mit einigen Schülern dort hinzufliegen. Auch wenn es sehr kurzfristig war, haben wir aus dem Kollegium große Unterstützung erhalten, sodass wir in den Herbstferien nach Ruanda geflogen sind“, berichtet Theresa Ewert.

Die 23-Jährige ist Vertretungslehrerin am HHG. Mit ihr haben sich die Schüler Noah Dybowski (17), Aaron Scherz (17) und Johannes Stöcker (16) auf den Weg gemacht. Vom 1. bis zum 14. Oktober war die Bottroper Delegation in Ruanda, um sich den Kindergarten anzuschauen und das Land und die Kultur kennenzulernen.

Vor Ort lebten sie in Pascal Bataringayas Haus. So, wie es 2015 auch schon Waltraud Dahl getan hatte. „Es waren sehr abwechslungsreiche Tage. Wir haben viel Zeit im Kindergarten verbracht, hatten aber auch das große Glück, Ruanda bereisen zu können und uns mit den Menschen vor Ort auszutauschen“, sagt Ewert. So standen eine Safari im Akagera-Nationalpark, Beachvolleyball mit Einheimischen oder ein Bad in vulkanischen Quellen auf dem Programm. „Die Menschen haben eine sehr entspannte Mentalität und begegnen einem offen und herzlich“, erzählt Scherz.

Die Schüler waren von der Lebensfreude, die die Bewohner Ruandas ausstrahlen, beeindruckt. Der Lebensstandard in dem ostafrikanischen Land ist niedriger als in Deutschland. „Nur weil die Menschen teilweise kein fließendes Wasser oder Strom haben, vermittelten sie nicht das Gefühl, dass es ihnen schlechter geht“, sagt Stöcker.

Auch dank des Einsatzes ihrer Schule ist der Kindergarten in der Kleinstadt Byumba mittlerweile gewachsen. Die von Dahl erwähnten 100 Euro wurden bei dem ersten Weihnachtsbasar zugunsten des Projektes um ein Vielfaches übertroffen. „Damals sind rund 9000 Euro zusammengekommen, von denen Pascal ein Grundstück gekauft hat“, berichtet sie.

Mittlerweile befindet sich der Kindergarten in einem danebenliegenden Haus. „Auf dem damals gekauften Grundstück soll nun ein Garten entstehen. Dort werden Obst und Gemüse angepflanzt.“ Dahl gerät ins Schwärmen, als sie von den Fortschritten berichtet. „Mittlerweile ist es kein provisorischer Kindergarten mehr, sondern ein Ort mit verschiedenen Räumen, einem Spielplatz, Toiletten und Spielzeugen. All das hatte vorher gefehlt“, sagt sie stolz.

Weiterhin Geld benötigt

Dennoch benötige die Einrichtung weiterhin Geld für Ausstattung und Lebensmittel. Zudem sei das Haus noch nicht abbezahlt. Dahl und das HHG wollen da natürlich weiter helfen. Während „Hope Nursery School Ruanda e.V.“ auf dem Bottroper Weihnachtsmarkt am 12. November Waffeln verkaufen wird, will die Schule bei einer eigenen Theateraufführung Spenden sammeln. Auch Bottroper sollen wieder den Weg nach Ruanda finden. „Wir haben das positive Lebensgefühl Ruandas mitgenommen. Das hat uns begeistert“, sagt Ewert und ergänzt: „Ich hoffe, dass ich mit einigen Schülern schon im kommenden Jahr wieder nach Ruanda fliegen kann.“

Wer Dahl und ihren Verein per Spende unterstützen möchte, kann dies unter folgendem Konto tun: Hope Nursery School Ruanda e.V.. IBAN: DE91 4246 1435 5415 9236 00

Autor: Tizian Canizales

Quelle: WAZ vom 04.11.2022

Skifreizeit – ein nicht mehr zeitgemäßes Auslaufmodell?

Schüler wollen nach der Corona-Pause wieder auf Skifreizeit fahren. Das wird nun teurer (Symbolbild). Gian Ehrenzeller dpa

Nach Corona-Pausenjahren scheinen Fahrten in den Schnee wieder möglich zu sein. Viel zu bedenken gibt es an den Schulen dennoch

Autorin: Nina Stratmann

Die coronabedingte Absage der Skifreizeiten hat die Schulgemeinden in den vergangenen zwei Jahren geschmerzt. Nun besteht die Hoffnung, dass die Skifahrten kommende Saison wieder möglich sind. Doch es gibt neue Sorgen: Neben steigenden Kosten beschäftigen die Bottroper Schulen zunehmend auch Nachhaltigkeitsfragen. Die Skifreizeit – ein nicht mehr zeitgemäßes Auslaufmodell?

Noch sieht es nicht danach aus. Bottroper Schulleiter verweisen auf die positiven sozialen und sportlichen Aspekte dieser Touren. So meint Ingo Scherbaum (Josef-Albers-Gymnasium) unter anderem: „Mit der Skifahrt decken wir einen Bereich aus der Kategorie Rollen und Gleiten des Lehrplans Sport ab. Da die Schülerinnen und Schüler schnell ein Erfolgserlebnis haben, ist es förderlich für die Persönlichkeitsentwicklung.“ Eltern, die als ehemalige JAG-Schüler ebenfalls auf Schnee-Tour waren, würden immer noch mit Begeisterung vom positiven Miteinander auf dieser Fahrt sprechen.

Es sei ein großer Wunsch aller Beteiligten, wieder auf Skifahrt gehen zu können, sagt auch Tobias Mattheis, Leiter des Heinrich-Heine-Gymnasiums (HHG). „Gerade auch in der Aufarbeitung der Corona-Folgen ist das eine sehr sinnvolle Sache“, unterstreich der Pädagoge.

HHG Bottrop: Eltern stimmen pro Skifreizeit ab

Kostensteigerungen sind aber nicht wegzudiskutieren. Die Frage der Inflation habe die HHG-Gemeinde beschäftigt, die Eltern hätten aber mit großer Mehrheit pro Skifreizeit abgestimmt. Noch würden die Preise ermittelt, aber „im Moment sieht es so aus, dass die Fahrt 50 Euro teurer werden muss“. Gegenüber der letzten Fahrt 2019 sei aber sicher auch ohne Inflation ja mit erhöhten Preisen zu rechnen gewesen. Insgesamt müssten die Familien mit Kosten zwischen 400 und 500 Euro kalkulieren.

Mattheis fügt jedoch hinzu: „Wir können die Kosten im Moment noch im Griff behalten. Es kann aber sein, dass der Punkt kommt, an dem wir sagen: Das machen wir nicht mehr.“ Ausrüstung gibt es hier wie etwa auch am Josef-Albers-Gymnasium aus dem Ski-Keller.

Auch JAG-Leiter Scherbaum berichtet: „Circa 50 Euro ist die Fahrt teurer geworden. Darin enthalten ist aber eine Versicherung, die viele zusätzliche Kosten, die im Falle einer Corona-Erkrankung entstehen, auffängt.“ So müssen an Corona erkrankte Schülerinnen und Schüler von den Eltern abgeholt werden. Bei Bedarf nutze das JAG verschiedene Fördertöpfe, um finanziell schwache Familien aufzufangen, die nicht (wie Leistungsempfänger) Unterstützung aus dem Bildungs- und Teilhabepaket beantragen können. „Zum Glück sind es nur einzelne Familien, die einer Unterstützung bedürfen. Aber bei der kommenden Skifahrt können wir feststellen, dass es mehr Einzelfälle geworden sind. Das sind meistens Bitten um Zuschüsse“, berichtet Scherbaum.

Auch HHG-Leiter Mattheis spricht von Einzelfällen, die Hilfe etwa über Stiftungen oder den Schulförderverein in Anspruch nehmen würden. Einen Anstieg der Anfragen kann er bislang noch nicht erkennen. Auf eine freiwillige Teilnahme an den Skifreizeiten umzuschwenken, wie es zum Beispiel jetzt ein Mülheimer Gymnasium vorrangig aus Kostengründen und mit begrenzter Teilnehmerzahl machen will, ist für die Bottroper Schulleiter keine gangbare Alternative. Scherbaum: „Klassenfahrten dienen dem sozialen Zusammenwachsen. Sie haben eine pädagogische Funktion, die nur erreicht werden kann, wenn die gesamte Klasse als Gemeinschaft fährt.“ Mattheis ergänzt: „Das ergäbe eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, die wir nicht haben möchten.“

Am Berufskolleg Bottrop (BKB) sind die Fahrten in den Schnee nicht notwendigerweise verpflichtend. Zum einen wollen die kaufmännischen Assistenten trotz Inflation nach gemeinsamen Beschluss alle zusammen auf Tour gehen. Zum anderen gibt es eine freiwillige, bildungsgangübergreifende Fahrt. „Ich weiß, dass wir die Fahrten günstig eingekauft haben“, sagt Berufskollegleiter Guido Tewes. „Wir kommen mit 400 Euro klar.“ Plus Taschengeld. Diese 400 Euro markierten laut Schulkonferenzbeschluss auch die Höchstgrenze, die eine Klassenfahrt am BKB kosten dürfe. „Unsere Elternschaft ist in der Regel nicht reich“, bemerkt Tewes. Dennoch hätte auch diese Höchstgrenze zuletzt angehoben werden müssen. „1995 waren wir da noch bei 300 Euro. Und dann lag die Grenze lange bei 350 Euro“, berichtet Tewes.

Und wie wird die Klimaschutzfrage bezüglich der Skifreizeiten diskutiert? „In dem Skigebiet, wo wir hinfahren, werden keine Schneekanonen eingesetzt“, sagt Tewes. Diese gelten schon aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs als besonders klimaschädlich.

Umwelt: „Eine solche Fahrt ist kein Individualtourismus“

Natürlich müsse die Frage der Umweltverträglichkeit ernst genommen und im Blick behalten werden, unterstreicht JAG-Leiter Ingo Scherbaum. Andererseits: „Eine solche Fahrt ist kein Individualtourismus.“ Zudem fahre die Jahrgangsstufe acht im Februar – wie in den vergangenen 30 Jahren – nach Obertauern, „in ein schneesicheres Gebiet“.

Am HHG spiele Nachhaltigkeitserziehung eine wichtige Rolle. In dem Zusammenhang würden auch die Fahrten überprüft, so Mattheis. Der Ort Meransen in Südtirol, Ziel der Heine-Gymnasiasten, sei in den letzten Jahren schneesicher gewesen. Möglicherweise bleibe das im Zuge der rasanten Klimaveränderungen auf Dauer nicht so. Mattheis: „Vielleicht stehen wir dann irgendwann vor der Situation, dass wir über die Fahrt neu nachdenken müssen.“ Und ob Skifreizeiten nicht doch ein Auslaufmodell sind.

Quelle: WAZ vom 21.10.2022

Schulstart: Hoffnungen und Sorgen der Bottroper Schulleiter

Wird es endlich wieder einen normalen Schulbetrieb geben? Was jetzt auf Bottroper Schülerinnen und Schüler und deren Familien zukommt.

Das dritte Corona-Schuljahr soll so viel Normalität wie möglich beinhalten, haben sich Bottroper Schulleiter auf die Fahnen geschrieben. [Foto: Jens Büttner / dpa]
13.620 Schülerinnen und Schüler sowie 1201 Lehrkräfte starten am Mittwoch in Bottrop in das neue Schuljahr. Die Pandemie ist nicht vorbei, dennoch hoffen sie alle auf einen möglichst normalen Unterrichtsbetrieb. Tobias Mattheis, Leiter des Heinrich-Heine-Gymnasiums, formuliert es so: „Ich wünsche mir, dass Corona nicht mehr so das Thema Nummer eins ist und Schule weiterentwickelt werden kann.“

Schulstart in Bottrop: Schulleiter sehen mehr Eigenverantwortung positiv

Das Corona-Handlungskonzept der neuen NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) – und dessen recht frühzeitige Veröffentlichung – wird durchaus begrüßt. Es setzt auf mehr Eigenverantwortlichkeit, sowohl aufseiten der Schulen als auch aufseiten der Schülerinnen und Schüler beziehungsweise Familien. Am ersten Tag nach den Ferien wird den Kindern und Jugendlichen ein freiwilliger Corona-Test in der Schule angeboten. Im Anschluss erhalten sie fünf kostenlose Tests pro Monat, die sie bei Krankheitssymptomen oder engem Kontakt zu Covid-19-erkrankten Personen zu Hause nutzen sollen. Tauchen Symptome im Laufe des Unterrichtstages auf, können Lehrkräfte ihre Zöglinge zu einem Test auffordern.

„Ich gehe davon aus, dass unsere Schülerinnen und Schüler das Testkonzept so wahrnehmen wie vorgesehen“, betont Mattheis. Ähnlich sehen das für ihre Standorte etwa Maria Stolte-Enck, Leiterin der August-Everding-Realschule („Es ist grundsätzlich gut, dass das Testen aus der Schule heraus kommt.“), und Stefan Völlmert. Der Leiter der Sekundarschule, der Fellers Vorgehen ausdrücklich lobt, ergänzt: „Es wird vielleicht einzelne Schüler geben, die dann den Test in der Schule nicht machen wollen. Aber da kann ich immer noch sagen, es ist Gefahr in Verzug und sie nach Hause schicken.“

Jüngeren Schülerinnen und Schülern gilt da sicher noch einmal eine besondere Fürsorge. Für die Schillerschule berichtet deren Leiter und Grundschulsprecher Detlef Baier: „Wie genau zu verfahren ist, wenn Kinder während des Unterrichts Krankheitssymptome entwickeln und zeigen, haben wir auf einer Lehrerkonferenz bereits abgesprochen. Auch hier versuchen wir, den schnellen Kontakt zu den Erziehungsberechtigten herzustellen und mit ihnen gemeinsam über das weitere Vorgehen zu beraten.“

Bottroper Schulleiter sind gespannt, ob Masken-Empfehlung umgesetzt wird

Tobias Mattheis, Schulleiter am Heinrich-Heine-Gymnasium in Bottrop: „Ich gehe davon aus, dass unsere Schülerinnen und Schüler das Testkonzept so wahrnehmen wie vorgesehen.“ [FUNKE Foto Services]

Die Ministeriums-Empfehlung zum Tragen einer Maske im Unterricht geben die Verantwortlichen in den Schulen an Lehrende und Lernende weiter. Aber wie damit umgegangen wird, darauf sind sie selbst gespannt. „Wenn ich mir das öffentliche Leben anschaue, dann spielt die Maske dort keine Rolle mehr“, meint Mattheis. Stolte-Enck geht zumindest davon aus, dass die Lehrenden weiter Maske tragen werden.

Allen Befragten ist wichtig, den Präsenzbetrieb aufrecht zu erhalten. Möglicherweise, meint Stolte-Enck, sind irgendwann so viele Schülerinnen und Schüler erkrankt, dass Online-Unterricht stellenweise mehr Sinn mache. Ungewiss ist ohnehin, ob sich die Corona-Regeln im Herbst verschärfen.

Außer der Pandemie plagen Personalsorgen Bottroper Schulleiter

Und außer der Pandemie? Sind es oftmals Personalsorgen, die die Schulleiter plagen. Laut Bezirksregierung Münster sind in Bottrop in diesem Jahr bislang 30 neue Lehrkräfte eingestellt worden. Davon sieben an Grundschulen, fünf an Realschulen, eine an einer Förderschule, eine an der Sekundarschule, elf an den Gesamtschulen, drei an den Gymnasien und zwei am Berufskolleg. 40 Stellen allerdings sind stadtweit derzeit noch unbesetzt.Zum Stichtag 1. Juni waren es noch rund 70. Über alle Schulformen gesehen liegt die Personalausstattungsquote demnach bei 96 Prozent.

Während die Personalsituation an Schiller- und August-Everding-Realschule zwar nicht optimal ist, deren Leitern aber nicht allzu große Sorgen bereitet, sagen Mattheis (HHG) und Völlmert (Sekundarschule): Wir sind definitiv unterbesetzt. „Wir kriegen das zu Schulbeginn weitestgehend ohne Unterrichtskürzungen hin“, so Mattheis. „Ich hoffe aber, dass wir im Laufe des Schuljahres noch einmal Stellen bekommen.“ Am liebsten zwei, doch eine würde auch schon helfen. „Stand jetzt kommen im Herbst dann auch Kollegen aus der Elternzeit zurück.“

Völlmert weist darauf, hin, „dass Kolleginnen und Kollegen, die frisch schwanger werden, die operiert werden, die in Elternzeit sind, nicht auf dem Papier mitgezählt werden“. Das habe aber „massive Auswirkungen auf unser Konzept“, das unter anderem Doppelbesetzungen beim selbstgesteuerten Lernen vorsehe. Dazu befürchten die Schulleiter, dass sich zu viele Lehrkräfte mit Corona anstecken und so ausfallen könnten.

Weitere Herausforderung für Bottroper Schulen: Integration geflüchteter Kinder

Eine weitere Herausforderung im kommenden Schuljahr ist zum Beispiel die Integration von geflüchteten Kindern aus der Ukraine sowie weiteren Ländern. „Ich rechne damit, dass die Zahl noch weiter zunimmt“, sagt Mattheis, an dessen Schule eine Internationale Förderklasse besteht.

Detlef Baier fasst die Lage so zusammen: „Wir alle hoffen natürlich darauf, dass sich das neue Schuljahr ,normal’ entwickeln wird. Allerdings befinden sich die Schulen meines Erachtens in einer grundsätzlich anderen Situation als noch vor der Coronapandemie, so dass im Schuljahr 2022/23 sicherlich ,Normalität’ anders definiert wird als in einem Schuljahr vor der Pandemie.“

Quelle: WAZ Bottrop, 10.8.2022

 

Jugendliche packen für ihr „Casa Nova“ mit an

Jörn Radfeld, Nele Knura, Celina Knobloch, Jana Skorczyk und Justin Vieth verlegen den Boden im zukünftigen „Casa Nova“. Jörg Schimmel FFS

An der Hansastraße entsteht ein Freizeittreff für Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Heine- und des Josef-Albers-Gymnasiums

An der Hansastraße entsteht ein Freizeittreff für Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Heine (HHG) und des Josef-Albers-Gymnasium (JAG). Auf Initiative des Wunschzauberer-Vereins und der Volksbank hat die Oliver Helmke GmbH mit Hilfe des Förderprogramms Innenstadt zwei Ladenflächen angemietet. Im Laufe der Zeit sollen dort Schülerfirmen entstehen.

Nach dem „Anstoß“ durch einen Lehrer hat eine Schülergruppe vor einigen Monaten Ideen entwickelt, die jetzt umgesetzt werden müssen. Begonnen wird mit einer Freizeiteinrichtung, in der Schüler lernen, Ideen entwickeln und sich austauschen können. Die Schülergruppe entsorgte den Fußboden, strich die Wände und installierte das wichtige Internet. Unter Anleitung von Justin Vieth vom Sponsor Lagerix wird jetzt Laminat verlegt.

Der große Laden hat erst einmal Priorität“, sagt Jörn Radfeld, JAG Jahrgangsstufe 12, der von Anfang an dabei ist: „Ziel ist es nicht nur einen Lernort, sondern auch einen Freizeit- und Rückzugsort zu schaffen und das Klassen- und Schulsystem aufzubrechen.“ Neben den entsprechenden Sitzgelegenheiten und einer Theke ist eine Bühne geplant.„Die bauen wir auch selbst“, ist sich Jörn sicher. Die Bühne soll Spaßaktivitäten wie Karaoke oder Quiz Platz bieten, aber auch für Fortbildung oder Diskussionen ermöglichen. Der Name ist bereits gefunden, in Anknüpfung an das ehemalige Casa Café wird die Einrichtung „Casa nova“ heißen.

Schülerin hilft auch nach dem Abitur mit

Unterstützt wird Jörn an diesem Tag von Jana Skorczyk, 9. Schuljahr HHG. Sie ist seit Jahren in der SV engagiert und hat spontan gesagt. „Da mach ich mit, auch in den Ferien.“ Die Dritte im Bunde ist Nele Knura, die gerade am HHG das Abitur gemacht hat und von Lehrern auf das Projekt angesprochen wurde. Sie setzt sich gegen Diskriminierung auf Grund sexueller Orientierung ein und will in den Räumen Aktions-Shirts mit der Aufschrift „One shirt for love“ anbieten.

Angedacht ist eine Art „Wanderregal“ auf dem jeden Monat etwas Neues angeboten werden kann, Regionale Kunst, Secondhandshop ebenso wie Schulartikel. Jörn Radfeld rechnet optimistisch mit der Eröffnung im neuen Schuljahr, anschließend soll im zweiten Laden ein Kiosk eingerichtet werden.

Daniel Spieker vom Wunschzauber-Verein ist Ansprechpartner und Berater der Aktion: „Die Schüler sollen den Betrieb selbstständig führen, wir sind nur beratend tätig.“ Man habe sich nach einem Laden umgeschaut und Kontakt zu den Schulen aufgenommen. Solche Projekte könnten „Läden der Zukunft“ sein, die Schüler selbst mitgestalten können: „Schüler können erfahren, wie man ein Unternehmen gründet, leitet und führt und welche Folgen das hat.“ Oder wie Jörn sagt: „Man soll uns machen lassen, wir machen hier einen schönen Laden.“

 

Quelle: WAZ vom 29.07.2022

Autor: Harald Uschmann

„Park statt Parken“-Projekt der HHG-Schüler

Wo vor einigen Tagen noch graue, trostlose Parkplätze den Weg säumten, befindet sich nunmehr eine „Grüne Oase“, die  Mensch und Tier einlädt, ein Stück Paradies sowie Ruhe zu finden und einfach zu verweilen. Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasium haben vor den Ferien nochmal fleißig Hand angelegt.

Das HHG in Bottrop bot eine Projektwoche zum Thema „Nachhaltigkeit“ an. „Park statt parken“. Fertigzustellen in drei Tagen á 4 Stunden. Eine Gruppe von Schülern sowie Lehrern überlegte, wie man das Projektmotto am besten umsetzen könnte. Nach eingehenden Überlegungen einigte sich die Gruppe, es sollte eine Oase werden, in welcher man Erholung und Entspannung findet.

Ideen wurden zusammengetragen und in Begleitung erfahrener Handwerker in Pläne umgesetzt. Unter fachlicher Anleitung gaben die Schüler und Lehrer ihr Bestes und unter ihren Händen verwandelte sich der Parkplatz in eine wunderschöne  Gartenfläche, nebst Holzterrasse inclusive einer gemütlichen Sitzecke, welche einfach zum Verweilen einlädt.

Diese „Grüne Oase“ wäre aber nicht möglich gewesen, wenn nicht so viele lokale Betriebe, Geld- und Sachspenden wie Materialen, Pflanzen, Holz, Fahrzeuge und natürlich ihr Wissen, kostenlos zur Verfügung gestellt hätten.

Aus grauen Schutt und Beton entstand ein farbenfroher Bereich, der allen Beteiligten zeigt, dass alles in Gemeinschaft möglich ist,  da machte  den Schülern und Lehrern auch die Hitze sowie die ungewöhnlichen, anstrengenden körperlichen Arbeiten nichts aus.  Innerhalb kürzester Zeit hatten sie sich alle zu kleinen Fachleuten entwickelt.

Übrigens, die „Grüne Oase“ ist bereits von einigen Familien angenommen worden. Dies lässt für die Zukunft hoffen.

BILDER >>> „Park statt Parken“-Projekt der HHG-Schüler

Abitur 2022

https://www.waz.de/staedte/bottrop/abitur-2022-in-bottrop-das-sind-die-fotos-der-absolventen-id235704519.html
 

Herzlichen Glückwunsch! Hunderte Bottroper Schülerinnen und Schüler haben erfolgreich ihre Abiturprüfungen bestanden, viele von ihnen mit Top-Noten. So gab es beispielsweise in diesem Jahr am Heinrich-Heine-Gymnasium neun Mal die Note 1,0 – und einen Gesamt-Abi-Schnitt von 2,1.

Quelle: WAZ, https://www.waz.de/staedte/bottrop/abitur-2022-in-bottrop-das-sind-die-fotos-der-absolventen-id235704519.html [23.06.2022]


Wir gratulieren unseren Abiturient*innen:

Anita Ahmetov, Saif Alrawie, Angelina Amling, Sarah Anhöck, Emin Atay, Lina Bablees, Ibrahim Bah, Aylin Başci, Almina Begić, Josefine Bette genannt Mehring, Muriel Blum, Tom Böhm, Hendrik Bozek, Lisa Marie Brauckmann, Heidi Brinkmann, Antonia Brosch, Yusuf-Can Ciftci, Luca Crestani Fernandes, Sophie Czekalla, Tidian Diallo, Pia Dräger, Annika Dupke, Jonathan Dyballa, Paul Ehring, Leonie Eiden, Lennart Espenhahn, Emily Gandlau, Lena Gathmann, Angelina Gerlich, Virginia Gildemeyer, Maurice Glormes, Görkem Gökceoglu, Oliver Gottemeier, Nils Grimm, Jana Gross, Hannah Grosse-Verspohl genannt Althaus, Anna Charlotte Große-Wilde, Jacqueline Grützner, Lilav Hamkaro, Emily Hamm, Leon Hausmann, Niklas Heckmann, Fynn Henkel, Jan Hendrik Herlfterkamp, Henrik Hester, Talia Hinz, Gül Iblikci, Chantal Intven, Noah Jänsch, Joshua Kabisch, Nele Kaspersetz, Xenia Kaufmann, Zeliha Kayabaşı, Nele Kießlich, Philipp Knura, Nele Knura, Mia Kottenberg, Katrin Kruse, Maximilian Kusenberg, Gülsüm Kutluk, Jolina Lanfermann, Emily Lax, Jonas Look, Sebastian Lorrek, Franziska Malich, Elisa Mols, Konstantinos Mpairachtaris, Adrian Neubert, Nazar Oruç, Hokan Osman, Ilias Ourraoui, Firdevs Özyeri, Tom Pescher, Martin Radev, Hannah Reick, Lea-Marie Rimkus, Jana Röken, Finja Roy, Fynn Rudat, Nawid Samad, David Sarholz, Natalie Scherbina, Nele Schettler, Nina Schlegel, Marlen Schröder, Hannah Schulz, Calvin Sevindik, Ina Siegburg, Finn Smolny, Jolina Stammkötter, Alexander Stavenhagen, Amy Stege, Eymen Suözer, Dana Tanz, Lina Tebourski, Alexander Thrun, Maya Tomczak, Lars van de Sand, Xenia Voß, Frances Wagner, Ron Welbers, David Wien, Steffen Wilczok, Henrik Wojtusch

Stadt investiert in Schulneubauten

Das Heinrich-Heine-Gymnasium erhält einen neuen Klassentrakt. An der Schule am Tetraeder wird an- und umgebaut. Maßnahmen kosten mehr als sechs Millionen Euro

Die Stadt gibt erneut Millionenbeträge für den Ausbau und die Modernisierung ihrer Schulen aus. Ihr Immobilienressort plant einerseits für das Heinrich-Heine-Gymnasium in der Stadtmitte den Neubau eines zusätzlichen Schulgebäudes, andererseits in der Welheimer Mark einen Anbau an die Förderschule am Tetraeder. Für die beiden Bauprojekte zusammen veranschlagen die städtischen Planer insgesamt mehr als sechs Millionen Euro.

Schulhof muss für den Neubau etwas verkleinert werden

Das Bauvorhaben am Heinrich-Gymnasium soll 3,1 Millionen Euro kosten. Der Anbau und der Umbau der Förderschule am Tetraeder schlagen in einer Sparversion vorerst mit 2,9 Millionen Euro zu buche. Für beide Schulgebäude rechnet die Stadt zudem mit Unterhaltungskosten von insgesamt mehr als 300.000 Euro pro Jahr.

Das Heinrich-Heine-Gymnasium in Bottrop bekommt einen neuen Klassentrakt. Der Neubau wird an der südlichen Giebelseite des B-Gebäudes stehen und sich bis in die begrünte Böschung in Richtung Turnhalle (rechts) erstrecken. / Foto: Hans Blossey / www.blossey.eu

Das Heinrich-Heine-Gymnasium braucht wegen der Umstellung vom achtjährigen auf das neunjährige Gymnasium (G 9) mehr Platz. „Wir haben jetzt schon eine Raumsituation, die sehr knapp ist“, erklärte Schulleiter Tobias Mattheis. Die Stadt wird daher an der Gustav- Ohm-Straße ein zweigeschossiges Einzelgebäude bauen. Darin sind fünf Klassenräume, drei Fachräume, ein Technikraum und ein eigener Sanitärbereich unterzubringen.

Der neue Schultrakt wird an der südlichen Giebelseite des B-Gebäudes stehen und sich bis in die begrünte Böschung in Richtung Turnhalle erstrecken, berichten die Bauplaner. „Wir richten das Gebäude so aus, dass wir bei Bedarf noch eine Etage draufsetzen können“, sagte Sarah Schäfer, Abteilungsleiterin im Immobilienressort. Der Neubau lässt sich barrierefrei über eine Rampe vom Schulhof aus betreten. Auch ein Aufzug wird eingebaut. Der Bau wird eine ähnliche Fassade wie die vorhandenen Schultrakte bekommen und mit anthrazit-farbenen Platten verkleidet. Das Gebäude wird mit einem extensiv begrünten Dach versehen. Der Schulhof muss nur ein wenig verkleinert werden, da der Bau im Grüngürtel des Schulgeländes platziert wird.

Für den Anbau an die Förderschule am Tetraeder muss dagegen der Schulgarten weichen. Der Garten wird auf den Bolzplatz verlegt und bekommt neue Spielgeräte. Auch für diesen Anbau sehen die Bauplaner ein extensiv begrüntes Dach vor. Der Anbau wird über einen überdachten Gang auch vom Haupteingang des jetzigen Schulgebäudes aus zu erreichen sein. Der neue Schulbau im Osten des Schulgeländes bietet insgesamt fünf Klassen und deren jeweiligen Gruppennebenräumen Platz.

Bauarbeiten erfolgen während des normalen Schulbetriebs

Außerdem werden darin nach den Plänen der Architekten ein Brennofenraum und ein Kunstraum untergebracht. Auch ein sogenannter Teacch-Raum, in dem autistisch und in ähnlicher Weise kommuni- kationsbehinderte Kinder gefördert werden können, kommt darin unter. Hinzu kommen neben barrierefreien Toiletten noch zwei Büros für Schulsozialarbeiter, eine Verteilerküche, ein Putzmittelraum sowie ein Technik- und Serverraum. Von den neuen Gruppenräumen gelängen die Schulkinder später auf zwei Außenterrassen. Durch den Anbau schafft die Schule in ihrem jetzigen Gebäude Platz für zwei Physio-Büros, zwei Räume für schwerstmehrfachbehinderte Kinder, einen Musikraum sowie zwei Büros für externe Physiotherapeuten. Zwischen den alten und dem neuen Schulgebäude sehen die Planer eine Grünzone vor. „Wir möchten sie mit Hecken und Grün schön gestalten“, sagte Sarah Schäfer.

Die Bauarbeiten finden am Heinrich-Heine-Gymnasium wie auch an der Schule am Tetraeder haupt- sächlich während des Schulbetriebes stattfinden. Einige Arbeiten werden die von der Stadt beauftrag- ten Firmen auch schon in den Ferien beginnen. Am Heinrich-Heine-Gymnasium wird das Baufeld wird Bauzäunen gesichert. An der Förderschule sei das Baufeld bis auf die Hausanschluss- und Kanalarbeiten ohnehin vom Schulbereich getrennt, heißt es. Denn die Fläche zur Einrichtung der Baustelle und die Baustellenzufahrt liegen auf dem Grundstück neben der Schule.

Rigolen drosseln Regenwasser

Die Architekten der Stadt legen bei beiden Schulprojekten auf eine ökologische Bauweise wert. So werden das Heinrich-Heine-Gymnasium und die Schule am Tetraeder nicht nur extensiv begrünte Dächer für ihre neuen Gebäude bekommen, damit möglichst viel Regenwasser aufgefangen wird und nicht in die Kanalisation geleitet werden muss.

An der Schule am Tetraeder wird das Regenwasser außerdem über eigene Leitungen an eine neue Rohrrigole angeschlossen, damit es zwischen dem jetzigen Schulgebäude und dem Neubau im Boden versickern kann. Auch am Heinrich-Heine-Gymnasium wird ein Rigolensystem das Regenwasser drosseln.

Quelle: Norbert Jänicke / WAZ Bottrop vom 23.3.2022

Ältere Beiträge »