Das Heine liest! Mitreißende Autorenlesungen am HHG
Es bedarf einiges an Geschick und körperlicher Präsenz, um über 130 überwiegend Dreizehnjährige beim Vorlesen in seinen Bann zu ziehen. Jürgen Banscherus hat dieses Kunststück mühelos bewerkstelligt.
Jürgen Banscherus, einer der bekanntesten und einflussreichsten Jugendbuchautoren Deutschlands mit über 60 veröffentlichten Werken, von welchen einige in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereits zum Schulkanon gehören, las am Vormittag des 06.02.2019 in der Aula des Heinrich-Heine-Gymnasiums vor dem gesamten siebten Jahrgang Ausschnitte aus seinem Jugendroman „Novemberschnee“ vor. Die Geschichte dreht sich um drei Jugendliche, die eine Bank überfallen und denen auf ihrer kopflosen Flucht die Kontrolle mehr und mehr entgleitet. An einer besonders spannenden Stelle im Roman stoppt Banscherus seine Lesung, grinst und empfiehlt, das Buch selbst zu Ende zu lesen. Er verrät nur so viel: Zum Schluss sind vier Menschen tot. Ein Raunen geht durch die Aula des HHG. Man will schließlich wissen, wie die Geschichte endet!
Mit geübter Stimme füllte Banscherus – bewusst ohne Mikrofon – die große Aula des HHGs und begeisterte die Schülerinnen und Schüler – und auch die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer – auf Anhieb mit seiner entwaffnenden Ehrlichkeit, seinem trockenen Humor und seinem Gespür im Umgang mit jungen Menschen.
Nach mehr als 2000 (!) Lesungen hat Banscherus sicherlich die meisten der Fragen, die die Schülerinnen und Schüler im Anschluss an die Lesung stellen durften, schon etliche Male beantwortet. Nichtsdestotrotz ging er ausführlich auf jede Frage ein, erzählte amüsante Anekdoten und beantwortete mit einem Augenzwinkern zahlreiche Fragen zu seiner Inspiration für das Schreiben, seinen Lieblingsromanen, ob er gerne Computerspiele spiele und wie alt er eigentlich sei (Banscherus wird nächsten Monat 70 Jahre alt).
Als Jürgen Banscherus von seiner eigenen Kindheit sprach, die ihn zu seinem Jugendroman „Davids Versprechen“, einer Geschichte über häusliche Gewalt, inspirierte, hätte man eine Stecknadel in der Aula des HHGs fallen hören können. Betroffene und nachdenkliche Gesichter waren dem Autor zugewandt.
Zum Abschluss durften sich die Schülerinnen und Schüler noch ein Autogramm holen, um ein Andenken an die Lesung zu haben. Auch das ein oder andere Selfie für Instagram schlug er nicht aus.
Banscherus selbst war von der Lesung ebenfalls sehr angetan und empfand sie als einen gelungenen Auftakt seiner neuen Lesereise.
Gern laden wir Jürgen Banscherus im nächsten Schuljahr wieder ein und bedanken uns sehr für dieses kurzweilige Leseerlebnis!
Nur acht Tage später, am 14.02.2019, kam unser fünfter Jahrgang sowie zwei Klassen der Fichteschule in den Genuss einer Autorenlesung in der Aula des HHGs: Christian Gailus, welcher unter dem Autorenpseudonym „Max Held“ schreibt, las Ausschnitte aus seinem Jugendroman „Wild Claws“ vor, der erst im März in den Buchläden erscheinen wird. In Hawaiihemd und Safarihut mit Krokodilzähnen kostümiert, nahm er die knapp 170 Kinder mit auf eine Reise in die Sümpfe der Everglades, wo sie Krokodilen, Pumas und Riesenschlangen begegneten und sich mit den beiden Jungen Jack und Logan in ein Abenteuer stürzten.
Bei der anschließenden Fragerunde reichte die Zeit kaum aus, all die dringenden Fragen zu beantworten, die die Schülerinnen und Schüler an den Autor hatten. Mit einer bunten signierten Autogrammkarte und dem festen Vorsatz, das Abenteuer zu Ende zu lesen, verließen unsere Fünfer die Aula.
Leseförderung findet am HHG jedoch nicht nur in Form von Autorenlesungen statt:
Nach wie vor ist unsere Schulbücherei ein Ort, der zum Lesen und Verweilen, zum Blättern, Spielen und dem Hören von Hörbüchern einlädt. Mit einem laufend modernisierten Bestand erfreut sich die Bücherei nach wie vor bei den Heine-Schülerinnen und -Schülern großer Beliebtheit. Unterstützt wird die Bücherei am Vormittag von engagierten Müttern, die die Ausleihe und Rückgabe der Medien koordinieren.
Doch auch unsere Schülerinnen und Schüler selbst setzen sich für die Leseförderung ein: Die Schülervertretung ruft gerade ein Projekt ins Leben, das regelmäßige Lesenachmittage und -abende für die Fünft- und Sechstklässler an der Schule vorsieht. Bei gemütlichem Leselicht dürfen sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Büchern in den Oasenraum der Schule kuscheln, sich gegenseitig vorlesen, Lesetipps geben oder auch allein vor sich hin schmökern. Zudem bieten engagierte Schülerinnen der Deutsch-Leistungskurse das Projekt „Heine liest für Kleine“ an.
Buch- und Lesetipps von Schülern für Schüler sowie aktuelle Veranstaltungen rund um das Thema „Lesen“ können der „Lies-was-Säule“ entnommen werden, die in der Mensa steht.
Das Heine liest!