Fünft- und Sechstklässler am HHG informieren sich über das Kindergarten-Projekt in Ruanda

In der vergangenen Wochen konnten sich unsere Fünft- und Sechstklässler aus erster Hand über den Partnerkindergarten in Ruanda informieren. „Pascal“ war wieder in Deutschland und wollte es sich nicht nehmen lassen, auch den „neuen“ Schülerinnen und Schüler am HHG persönlich den Kindergarten in Ruanda vorzustellen. Dr. Pascal Bataringaya, Präsident der Evangelisch-Presbyterianischen Kirche Ruandas und zusammen mit seiner Frau Louise Gründer des Kindergartens in Byumba, kümmert sich um die Kinder im Dorf, deren Eltern sich keinen der teuren privaten Kindergartenplätze leisten können. Mit kleinsten Mitteln startete der Kindergarten in einem Raum der Kirche. Seit 2015 unterstützt das HHG den Verein Hope Nursery School Ruanda e.V. Bottrop, der das Kindergarten-Projekt in Ruanda fördert, durch Spenden von verschiedenen Schulprojekten.

Bekommen die Eltern in Ruanda denn kein Kindergeld?

Gebannt verfolgten die sonst so quirligen Zuschauer Pascals Vortrag mit zahlreichen Fotos von Ruanda und den Kindern im Kindergarten. Im Anschluss beantwortete Pascal die zahlreichen Fragen der Schülerinnen und Schüler. „Warum sprechen Sie so gut Deutsch?“, fragt sofort der erste Schüler. Pascal muss schmunzeln und sagt, dass er in Bochum studiert und promoviert habe und dann zurück in sein Heimatland gegangen sei. Dann folgten Fragen, die den deutschen Kindern zeigten, wie selbstverständlich ihnen viele Sachen in Deutschland geworden sind. Ob es denn in Ruanda nicht auch Kindergeld gebe, von dem man doch den Kindergartenplatz bezahlen könne. Oder ob es einen „Schulbus“ gebe, der die Kinder zum Kindergarten bringe. Erstaunen zeigte sich auf den Gesichtern, als Pascal sagte, dass selbst die kleinen Kinder ab drei Jahren den mitunter sehr weiten Weg ins Dorf zu Fuß in kleinen Gruppen zurücklegen. Da viele Familien sehr arm sind, kommen die Kinder oft ohne Frühstück in die Schule. Mit den Spenden wird auch die gemeinsame Mahlzeit, ein Becher Porridge, finanziert, genauso wie Stifte und Papier.
Wie wichtig der Kindergarten für die Kinder vor Ort ist, beschreibt Pascal mit leuchtenden Augen. So verhielten sich neue Kinder zunächst sehr scheu, stritten sich oft mit anderen und wollten alle Spielzeuge für sich behalten. Doch schon nach kurzer Zeit seien auch sie Teil dieser neuen großen Familie. Auch körperlich sehe man schnell, wie die Kinder durch die regelmäßige Versorgung im Kindergarten kräftiger würden.
Mit den bisherigen Spenden des HHGs konnte etwas Land gekauft werden, auf dem nun bereits Toiletten errichtet wurden und sehr bald ein weiteres Gebäude und ein kleiner Park zum Spielen für die stetig wachsenden Kindergruppen gebaut wird. Auch ein Teil der Ausbildung für die Betreuerinnen wird mit den Spenden finanziert. Pascal konnte die unzähligen Fragen der jungen Heine-Schüler in der vorgesehenen Zeit gar nicht mehr alle beantworten. Schulleiter Tobias Mattheis konnte die sichtlich enttäuschten Schüler jedoch vertrösten, denn sowohl ältere Schülerinnen und Schüler als auch drei Kolleginnen haben den Kindergarten in Ruanda bereits besucht und können sicherlich viele der offenen Fragen beantworten.