Heinrich Heine Schülerin erhält den Hermann-Hölter-Preis
Der Herman-Hölter-Verein verleiht an besonders soziale und hilfsbereite Menschen einen Preis. Der Siebtklässlerin Majana Kabisch wude dieser Preis dafür verliehen, dass sie sich vier Jahre um Senioren des AWO Seniorenheims Fuhlenbrock kümmerte und ihnen selbstgemachte Sachen schenkte. Der Vorsitzende des Herman-Hölter-Vereins Uwe Schipper und die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Budke verliehen den Preis am 3.2. 2017. An diesem Abend waren viele Leute anwesend, vor allem die Familie der Preisträgerin und Mitglieder des Vereins. Während der Feier gab es eine kurze Musikeinlage zweier Querflöten-Schülerrinnen der Musikschule Bottrop. Neben dem Vorsitzenden des Hölter-Vereins hielten auch der Leiter des Seniorenheims, Herr Nasowitz, und die Preisträgerin Majana Kabisch eine Rede. Die Schülerin sagte, von dem Preisgeld wolle sie mit allen Bewohnern des Seniorenheims, die Lust hätten, einen Ausflug zum Planetarium in Bochum machen.
Wie wir sehen, ist sie eine würdige Preisträgerin des Herman-Hölter-Preises.
Zara Lee (7c)
WAZ vom 05.02.2017 (Katrin Simoneit)
Zwölfjährige erhält den Hermann-Hölter-Preis
Bottrop. Majana Kabisch für außergewöhnliches soziales Engagement und innovative Ideen ausgezeichnet. Verein hinter dem Preis steht vor Einschnitten.
Zum 15. Mal wurde jetzt der Hermann-Hölter-Preis verliehen. Diesjährige Preisträgerin ist die erst zwölfjährige Majana Kabisch, die in jungen Jahren schon ein außergewöhnliches soziales Denken und Engagement zeigt. So wunderte es nicht, dass das Martinszentrum bis auf den letzten Platz besetzt war.
Majana ist durch die Arbeit ihrer Mutter im Awo-Seniorenzentrum in Fuhlenbrock mit den Bewohnern in Kontakt gekommen. „Ich war damals sieben und wollte einfach mal mitgehen, habe dann mit den Bewohnern ‚Mensch ärgere dich nicht‘ gespielt“, erinnert sie sich. Dann war ihr Interesse geweckt. Fortan besuchte sie die Bewohner regelmäßig, spielt, bastelt oder singt mit ihnen, nun schon seit über vier Jahren.
In der Grundschule einen Nähkurs besucht
„In der Grundschule hatte ich einen Nähkurs und habe gelernt, Taschentüchertaschen zu nähen. Ich dachte, das können die alten Menschen auch gut brauchen.“ Ihre „TaTüTas“ stießen auf sofort Begeisterung. Majana dachte bald in größeren Dimensionen. „Ich nähte Taschen für Kosmetik oder Hygieneartikel, schrieb Firmen an, die mir netterweise kostenlos Zahnpasta oder Seife zur Verfügung stellten“, erzählt sie stolz.
Auch Umhängetaschen oder Nackenkissen in Herzform hat sie für die Bewohner genäht. „Die Herzkissen habe ich einem Arzt gezeigt. Er nimmt sie nun für Patienten mit Muskelschmerzen.“ Eine würdige Preisträgerin, da ist die fünfköpfige Jury des Vereins einig. „Sie hat ihre soziale Ader entdeckt, weiter entwickelt, setzt sich für andere ein: ein außergewöhnliches soziales Bewusstsein“, sagt der Vereinsvorsitzende Uwe Schipper.
1996 wurde der Preis ins Leben gerufen
Dennoch steht der Verein vor Einschnitten. „Viele Kollegen und auch Schüler kennen Hermann Hölter nicht mehr und es wird immer schwieriger, Mitglieder zu werben“, betont er. Dabei wird ein Verein, der Zivilcourage und Menschlichkeit fördert in der heutigen Zeit mehr denn je gebraucht. Ein von Zivilcourage, Toleranz und Hilfsbereitschaft gegenüber jungen und alten Menschen, Flüchtlingen und Andersdenkenden durchzogenes Leben wollten die ehemaligen Kollegen des 1995 plötzlich verstorbenen Lehrers Hermann Hölter nicht unbeachtet lassen und riefen 1996 den nach ihm benannten Preis ins Leben.
Majana Kabisch (m.) erhält den 15. Hermann-Hölter-Preis. Uwe Schipper (l.) überreichte mit Geerthega Manoharadas (3.v.l.) den Preis.