HHG-Schüler stellen Geschäftsideen vor
Die Online-Ausgabe der WAZ berichtet:
Bild: Birgit Schweizer || Text: Tim Schulze
Wie sieht ein Businessplan aus, und wie funktioniert eigentlich Marketing? Diese und andere Fragen stellten sich die Schüler des Differenzierungskurses Politik/Wirtschaft der Jahrgangsstufe 9 des Heinrich-Heine-Gymnasiums, als sie über Geschäftsideen für die Gründung eines eigenen Unternehmens brüteten.
Die 20 Schüler sammelten zunächst eine Fülle von Firmenideen, die beiden besten Modelle arbeiteten sie dann aus. Kursleiter Klaus Poell war von dem Engagement seiner Schüler begeistert. Er bat Kreditexperten der Sparkasse um einen Termin. Dort sollten die Schüler ein ehrliches und qualifiziertes Feedback zu ihren Geschäftsideen erhalten.
„Ajumafra“ und „Watchwork“
„Ajumafra“ und „Watchwork“ – so lauten die Namen der Schülerfirmen. „Ajumafra ist ein Online-Shop mit einem deutschlandweiten Versand für Unisex-Mode. „Unser Ziel ist, die Grenzen bei Kleidung für Jungen und Mädchen gänzlich zu verwischen“, sagte Mitbegründerin Julia Sombroek.
Im S-Punkt der Sparkasse stellten die Ajumafra-Gründer ihre Zielgruppe vor, analysierten die Konkurrenz und präsentierten eine Kalkulation der anfallenden Kosten. „Wir haben bei unserem Konzept viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Die T-Shirts, die wir einkaufen, sollen qualitativ hochwertig sein und nicht in Billiglohnländern hergestellt werden“, erklärte Julia Sombroek.
Das Feedback der beiden Kreditexperten Heinrich Kämker und Maximilian Ambrosecchia fiel positiv aus. „Nachhaltiges Wirtschaften in den Vordergrund zu stellen, ist sinnvoll“, so Kämker. Ambrosecchia zeigte sich von der Präsentation der Jugendlichen beeindruckt. Er kritisierte jedoch, dass keine Gegenrechnung von Kosten und Einnahmen vorlag. „Wenn die Bank einen Kredit vergibt, möchte sie wissen, mit welchen Gewinnspannen das Unternehmen rechnet.“ Außerdem müsse eine gewisse Vorlaufzeit eingeplant werden. Schließlich sei nicht davon auszugehen, dass das Geschäft schon nach zwei Wochen brummt.
Uhren im Online-Shop
„Watchwork“ ist ein Online-Shop für Uhren. „Wir wollen Uhren bekannter Hersteller für einen geringeren Preis als die Konkurrenz anbieten“, formulierte Paul Jüsten das Ziel von „Watchwork“. Einnahmen durch Online-Werbung auf der Internetseite des Shops sollten helfen, die Preise zu drücken. Paul Jüsten gab ein Beispiel: „Eine Ice-Watch kostet im Handel 79 Euro. Wir wollen diese Modelle für 69 Euro verkaufen.“
Maximilian Ambrosecchia lobte die „sehr vernünftige Kostenkalkulation. Allerdings müssen die Seitenaufrufe, die andere Firmen dazu bewegen, Werbung zu schalten, zunächst einmal erreicht werden“, so der Finanzierungsexperte weiter. Heinrich Kämker fügte hinzu: „Die Gewinnspanne ist bei dem Ice-Watch-Beispiel mit zehn Euro etwas knapp bemessen. Da kann der Unternehmergeist ruhig ein bisschen gieriger sein.“