Latein-Schüler entschlüsseln geheime Botschaft
Heinrich-Heine-Gymnasium und Hochschule Ruhr West veranstalten Workshop
Obwohl das Wochenende naht, rätselt die Latein-Plus-Klasse von Alexandra Wolf am Heinrich-Heine-Gymnasium drei Stunden lang an verschlüsselten lateinischen Texten. Seit dem letzten Jahr lernen die Schülerinnen und Schüler der 6 a diese Sprache. Projektorientierter Unterricht ist dabei an der Tagesordnung. Deshalb haben neulich auch zwei Dozenten aus dem Institut Naturwissenschaften der Hochschule Ruhr West (HRW) das Gymnasium besucht. Gemeinsam mit Lateinlehrer Rafael Schopper erklärten sie den Schülern antike Verschlüsselungstechniken und zeigten auch, wie sie diese trotzdem lesen können.
Die HRW sei eine MINT-Hochschule, berichtet Mitarbeiter Tobias Baust. Um junge Menschen möglichst früh für MINT-Fächer zu begeistern, führe die HRW Workshops durch. „Geheimschriften und Code-Brechen finden alle spannend. Und Kryptologie und Mathematik hängen eng zusammen“, erklärt er.
Doch um eine Verschlüsselung zu knacken, brauchten die Schüler noch mehr: zum Beispiel Lateinkenntnisse. Interdisziplinäres Arbeiten nennen Wissenschaftler das.
Auch an der HRW hat dies einen hohen Stellenwert. „Daher waren wir begeistert, als Rafael Schopper vom HHG die Idee zu einem kombinierten Workshop hatte“, sagte Prof. Andrea Ostendorf. „Und es war echte Teamarbeit“, lobt sie. Gemeinsam haben Lehrer und Hochschullehrer alte Quellen studiert, Ideen entwickelt und geeignete Beispiele aufbereitet. So entdecken die Heine-Schüler klassische Vorgehensweisen der Code-Knacker, übten Latein – und haben so ganz nebenbei auch noch etwas über Mathematik und Geschichte gelernt.
Caroline und Anne entschlüsseln eine Botschaft
Quelle: WAZ, 22.12.17