Lernferien NRW „Begabungen fördern“ 2017: Osterakademie „Freiheit und Sicherheit“

 

Als ich in der Wolfsburg in Mühlheim an der Ruhr ankam, war ich gespannt, was mich in dieser Woche erwarten würde. Zwar wusste ich wie der Tagesplan der Osterakademie aussah, dennoch konnte ich mir nicht genau vorstellen wie sich die Woche entwickeln würde. Es waren Gespräche mit verschiedenen Experten aus den jeweiligen Bereichen der Gewaltenteilung und Religion über das Thema „Freiheit und Sicherheit“ geplant. Zuerst gab es eine kleine Runde zum Kennenlernen, da immer nur ein Schüler einer Schule an der Osterakademie teilnehmen konnte. Danach waren wir zusammen klettern. Dies diente auch zum Kennenlernen und als Einleitung in das Thema „Freiheit und Sicherheit“. Im Anschluss diskutierten wir mit unseren Teamleitern, wie weit Freiheit und Sicherheit reichen. Dabei stellte sich heraus, dass vor allem eine Frage besonders wichtig für die Gespräche in der nächsten Woche sein würden: Wie viel Freiheit brauchen wir und wie viel Sicherheit brauchen wir? Also ging es hauptsächlich darum, dass jeder Mensch für sich selbst entscheidet, was sein richtiges Maß ist. Zudem wurden wir anschließend in Expertengruppen aufgeteilt. Für jedes Gespräch mussten Fragen vorbereitet werden und dann ein Artikel verfasst werden. Meine Expertengruppe beschäftigte sich mit dem Polizeipräsidium Essen. Am Abend konnten wir uns immer in der Zisterne entspannen oder Kicker, Tischtennis und Billard spielen.

Der zweite Tag der Osterakademie begann mit einer Reise nach Düsseldorf zu unserem ersten Gespräch mit der Landtagspräsidentin Carina Gödecke. Vorher hatten wir noch eine Führung durch den Düsseldorfer Landtag. Besonders interessant war der Plenarsaal. Beim Gespräch mit der Landtagspräsidentin wurden uns letzte Informationen zum Landtag und dessen Bau gegeben. Danach startete unser Gespräch zum Thema Freiheit und Sicherheit. Zuerst konnten wir also somit die Meinung aus der politischen Ebene erfahren. Carina Gödecke erläuterte ihre Meinung zu diesem Thema und wie der Staat Sicherheit und Freiheit gewährleisten kann. Zum Mittagsessen kamen wir schließlich in der Wolfsburg wieder an. Um unsere Artikel über die Gespräche schreiben zu können, wurden wir nach dem Mittagsessen darüber informiert wie man professionell journalistische Texte erstellen kann. Für den Tag waren dann noch zwei weitere Gespräche angesetzt. Das erste war mit dem Generalvikar Klaus Pfeffer aus dem Bistum Essen. Hier wurde besonders der religiöse Aspekt zu unserem Thema besprochen. Um noch einen weiteren Aspekt zu bereden, kam danach der Juristenrat des Bischofs von Essen. Dieser besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir konnten uns mit 6 Mitgliedern des Rates unterhalten, die aller unterschiedlichen Aufgaben hatten. Die religiöse und juristische Ebene zu Freiheit und Sicherheit wurden hauptsächlich angesprochen. Aber auch auf philosophische und politische Hinsicht wurden einige Themen zur Sprache gebracht. Zum Abschluss gab es ein Abendessen mit den Mitgliedern des Juristenrates.

Mit einer sogenannten Schreibwerkstatt startete der dritte Tag. Hier wurden Schreibübungen gestellt, die viel Kreativität gefordert haben. Danach gab es reichlich freie Arbeitszeiten für unsere Artikel und kreative Seiten, die wir zusätzlich zu der Woche gestalten sollten. Anschließend fand ein Gespräch mit einer Dramaturgin und einer Theaterpädagogin aus dem Schauspiel Essen statt, bei dem wir sowohl theoretische als auch praktische Erfahrungen sammeln konnten. Am nächsten Tag haben wir das Stück „Sophia, der Tod und Ich“ besuchen dürfen. Nach dem Abendessen fand noch ein Gespräch mit dem Autor Kurt Meyer statt, der uns viele Informationen über seinen Vater, der in der NS-Zeit Generalmajor war, in Hinblick auf seine Sicherheiten und Freiheiten gab.

Auch der nächste Tag begann mit der Schreibwerkstatt und weiterer freier Arbeitszeit. Danach war ich mit meiner Expertengruppe verantwortlich ein Gespräch mit dem Polizeipräsidenten Frank Richter aus Essen zu führen. Unsere Fragen bezogen sich hauptsächlich auf die polizeiliche Kontrolle in Deutschland und inwiefern die Polizei unsere Freiheit einschränkt. Dabei ging es auch um präventive Kontrolle und Kameraüberwachung mit dem Beispiel Rheinischen Platz in Essen. Freie Arbeitszeiten sorgten dann wieder für etwas Entspannung, dann fuhren wir nach Essen zum Schauspielhaus.

Am Morgen des letzten Tages der Osterakademie 2017 hatten wir Zeit unsere kreativen Beiträge und Artikel zu beenden. Sie kommen nach Abschluss der Akademie in ein großes Journal, das unsere Woche in Mühlheim darstellt. Der letzte Teil bestand aus einer kleinen Feedback-Runde und einem letzten gemeinsamen Mittagsessen.

Insgesamt hat die Osterakademie meine Erwartungen übertroffen und mich positiv überrascht. Vor allem sorgten unsere Gruppenleiter für eine sehr interessante Woche und aufgelockerte Stimmung. Auch die Gespräche waren sehr aufschlussreich und man konnte viele neue Erfahrungen mitnehmen. Deswegen kann ich die Osterakademie der Wolfsburg nur weiterempfehlen. Ich habe viele neue Leute kennen gelernt, tolle Gespräche geführt, eine interessante Woche gehabt und eine Menge gelernt. Die Woche hat sich für mich gelohnt.

Jona Jandewerth (Q1)

 

Die „LernFerien NRW – Begabungen fördern“ sind ein innovatives Angebot zur individuellen Förderung von Schülerinnen und Schüler in NRW. Während eines mehrtägigen Aufenthaltes an außerschulischen Lernorten werden sie intensiv durch qualifizierte Fachkräfte betreut.

Die „LernFerien NRW – Begabungen fördern“ richten sich an leistungsstarke Jugendliche aus der 11. (G8/G9) und 12. (G9) Jahrgangsstufe von Gesamtschulen und Gymnasien. Das Angebot bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Ziel ist, Persönlichkeit, Motivation und Verantwortungsbewusstsein zu stärken. Die Teilnahme wird zudem zertifiziert.

Bei Interesse bitte bei Herrn Schopper melden.

Weitere Informationen gibt es auf http://www.lernferien-nrw.de/lernferien-angebote/begabungen-foerdern.html#_.