NRW-Schüler sehen sich bei G9 übergangen
Keine Einladung zur Anhörung im Landtag
Düsseldorf. Die Landesschülervertretung NRW ist empört, dass sie bei der aktuellen Debatte zur Rückkehr zu G9 von der Landesregierung übergangen werde. Zu einer Expertenanhörung im Landtag zu diesem Thema in der vergangenen Woche habe die Vertretung der Landesschüler keine Einladung erhalten. „Wie eine solche Anhörung ohne die Landesschülervertretung (LSV) stattfinden kann, ist uns schleierhaft“, sagte LSV-Vorstandsmitglied Luca Samlidis. In NRW besuchten schließlich knapp eine halbe Million Schüler ein Gymnasium. Bei der Anhörung hatten Lehrerverbände, Gewerkschaften und Schuldirektoren betont, dass es aus ihrer Sicht ein Fehler wäre, das „Turbo-Abi“ früher als zum Schuljahr 2019/20 abzuschaffen. Sie warnten vor einer „überstürzten“ Rückkehr zur längeren Schulzeit. Die Schülervertretung positioniert sich nach eigenen Angaben seit vielen Jahren gegen die Schulzeitverkürzung und begrüßt den „längst überfälligen“ Schritt zu G9. Allerdings lehne die LSV eine Wahlmöglichkeit der Schulen zwischen G8 und G9 ab. Langfristig müsse es eine individuelle Lösung für jeden einzelnen Schüler geben. Leider habe die LSV diesen Standpunkt nicht darlegen können.
Quelle: WAZ 13.11.2017