Sanierung der HHG-Turnhalle
“Gerüstwald“ wächst in Turnhalle vom Heine-Gymnasium
Gleich zu Ferienbeginn laufen die Sanierungsarbeiten am Heinrich-Heine-Gymnasium auf Hochtouren. Das Dach der Turnhalle wird innen und außen erneuert.
Andrea Kleemann / WAZ Bottrop vom 12.7.2016
Gleich am ersten Ferientag präsentiert sich die Turnhalle des Heinrich-Heine-Gymnasiums als Großbaustelle. Denn: Das Dach muss komplett erneuert werden, die Kosten betragen 570 000 Euro. „Die Turnhalle stammt aus den 70er Jahren und ist mittlerweile in die Jahre gekommen“, erläutert Dirk Göttlich, Abteilungsleiter Bauunterhaltung im Fachbereich Immobilienwirtschaft der Stadt. „Überall gab es Feuchtigkeitsschäden und das Wasser tropfte auf den Hallenboden.“
Unzählige Flicken oben auf dem Dach zeigen, dass sich das Regenwasser immer wieder seinen Weg hinein in die Halle gesucht hat. Doch nun ist Schuss mit den Flickarbeiten, das Dach der Turnhalle wird komplett saniert. „Wir haben mit den Arbeiten allerdings schon eine Woche vor den Ferien angefangen“, erläutert Bauleiter Dirk Jurczik. „Eine Woche nach Schuljahresbeginn soll alles fertig sein.“
Da, wo sonst Schülerinnen und Schüler in der meist dreigeteilten Turnhalle Hand-, Basket- oder Volleyball spielen, am Reck turnen oder Spagat und Handstand üben, macht sich nun ein Labyrinth von Gerüsten breit. Denn das Dach der Turnhalle wird nicht nur von außen neu gemacht, sondern erhält auch eine neue Innendecke sowie neue Glaslichtbänder. „Das Dach wurde bislang – abgesehen von kleinen Reparaturen – nie saniert, insofern ist diese umfangreiche Maßnahme dringend erforderlich“, so Göttlich. Zudem würden nun all die neuen baulichen Anforderungen berücksichtigt.
„So wird die neue Innendecke beispielsweise ballwurfsicher sein“, erläutert Bauleiter Jurczik und zeigt beim Rundgang über die Gerüste all die von Bällen eingedrückten Stellen in der alten Innendecke. „Da steckt hinter manchen Ballwurf schon ziemlich viel Power.“ Die neue Innenraumdecke wird zwar auch wieder aus Gipskarton sein, jedoch stabil wie Stein und wasserabweisend. Die neuen Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) sollen natürlich ebenfalls aktuellen Vorgaben entsprechen.
Bevor die Gerüste in der Turnhalle aufgebaut werden konnten, musste der bereits in den vergangenen Jahren erneuerte und moderne Doppelschwingboden mit Folien, Pappen und Holz abgedeckt werden. „Den wollen wir nach Abschluss der Dacharbeiten schließlich nicht nochmal erneuern“, meint Göttlich schmunzelnd.
Bloß kein Dauerregen
Momentan sind die Abrissarbeiten innen wie außen voll im Gange. Rund 25 Handwerker – Dachdecker, Elektriker und Mitarbeiter einer Sanierungsfirma – sind täglich in und auf der Turnhalle im Einsatz. „Die Abrissarbeiten werden in dieser Woche beendet sein, so dass in der kommenden Woche mit dem Einbau der neuen Innendecke sowie den neuen Lichtbändern begonnen werden kann“, erläutert Bauleiter Jurczik. Dazu sei ein riesiger Kran geordert. „Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen, Dauerregen können wir für diese Arbeiten nicht gebrauchen.“
Kran unterstützt die Dacharbeiten
Nicht nur im Innenbereich der Turnhalle laufen die Arbeiten auf Hochtouren, auch außen haben die Dachdecker alle Hände voll zu tun. Im wahrsten Sinne des Wortes: Die alten Dachauflagen müssen mit Schaufel und viel Kraft abgerissen werden. „Das ist schon sehr mühsam“, erklärt Dirk Jurczik. „Die Auflagen sind nicht nur verschraubt und verschweißt, sondern auch mit Nägeln durchschossen.“ Rund 1500 Quadratmeter Dachfläche müssen saniert werden.
Sind die alten Auflagen entfernt, müssen die Dachdecker sofort die neue Dampfsperre einbauen, denn: Der nächste Regenschauer kommt bestimmt. Später kommen noch neue Dämmung und abschließende Bitumenschicht obenauf. „Damit sich kein Wasser auf dem Flachdach sammelt, erhält es Gefälle zu den Rändern – zwei Zentimeter auf einen Meter“, so Jurczik. Zusätzlich erhält das Dach Notüberläufe. „Sind doch mal Abläufe durch Laub verstopft, kann das Wasser – wenn es sich über fünf Zentimeter staut – überlaufen“, erklärt Dirk Göttlich. „Das ist dann von unten sichtbar und zugleich ein Alarmsignal, dass auf dem Dach etwas nicht in Ordnung ist.“
Ab der kommenden Woche werden die acht Lichtbänder auf dem Dach der Turnhalle mit Hilfe eines Krans ausgetauscht. „Für ein Lichtband brauchen wir einen Tag“, so Jurczik. „Das alte wird sogleich gegen ein neues, durchbruchsicheres Lichtband ausgetauscht.“ Sind die Dacharbeiten abgeschlossen, werden die Umkleiden und Flure der Turnhalle sowie die naturwissenschaftlichen Räume der Schule renoviert. Die Kosten betragen insgesamt 740 000 Euro.
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