Trauer um Ex-Lehrer Willi Patt
In der Nacht von Sonntag auf Montag, den 8. Juli 2019 – drei Tage vor seinem 73. Geburtstag – ist Willi Patt verstorben.
Willi Patt unterrichtete über 35 Jahre (1974-2009) Englisch am HHG.
Sie benutzen einen veralteten Internet Explorer (Version 9 oder kleiner)!
Abgesehen von Sicherheitsschwachstellen können Sie wahrscheinlich nicht alle Funktionen dieser Webseite nutzen. Ziehen Sie ein Update auf die aktuelle Version in Betracht.
In der Nacht von Sonntag auf Montag, den 8. Juli 2019 – drei Tage vor seinem 73. Geburtstag – ist Willi Patt verstorben.
Willi Patt unterrichtete über 35 Jahre (1974-2009) Englisch am HHG.
Keine Kommentierung mglich.
GEDANKEN AM GRAB:
Der Gedanke ans Sterben kennt keine Zukunft, seine Gegenwart ist das Empfinden von Verlust.
Vielleicht aber empfinden wir den Verlust nicht so schmerzhaft, wenn wir uns vergegenwärtigen:
“Viele Menschen weinen auf dem Stoppelfeld ihrer Zukunft, und sehen die vollen Scheunen ihrer Vergangenheit nicht.”
Lieber Willi
Du bist uns nun vorausgegangen.
Wir wissen allerdings nicht wohin.
Was wir aber wissen ist:
Unser aller Zukunft ist begrenzt und der Vorrat an Zukunft schrumpft von Tag zu Tag.
Für die einen ist mit dem letzten Atemzug quasi die Endstation erreicht.
Für sie gibt es keine weitere Zukunft, keine weiteren Stationen nach dem irdischen Leben.
Sie wissen es aber nicht mit Gewissheit, sie glauben es.
Andere glauben oder hoffen gar, dass es auch jenseits des irdischen Endes noch etwas gibt oder gar auf uns wartet.
Sie glauben zumindest, dass es etwas Jenseitig-Spirituelles gibt.
Ich weiß nicht, ob Willi an eine vertikale Transzendenz glaubte.
Ich weiß nicht, ob Willi – wie Habermas es nennt – „religiös unmusikalisch“ war.
Wir wissen aber: Willi liebte die Musik, liebte die Literatur – und vor allen Dingen das Kino !
Das heißt: für ihn gab es auch eine sozusagen horizontale Transzendenz.
Denn wir fragen uns zuweilen:
„Wenn es so ist, dass wir nur einen kleinen Teil von dem leben können, was in uns ist – was geschieht mit dem Rest?“
Was wir in der Musik, in literarischen Texten oder auf der Leinwand erleben, das eröffnet uns gedanklich ein Spektrum an noch nicht gelebten Möglichkeiten, an alternativen Lebensentwürfen.
Wir erfahren, wie unterschiedlich – ob spannend, ob tragisch – es sein kann, ein anderes Leben zu leben.
Wir wissen auch, dass Willi ein engagierter Lehrer war.
Viele Schülerinnen und Schüler haben ihrem „Captain, my Captain“ ihre Referenz erwiesen.
Willi aber war nicht unbedingt Freund eines romantisch überhöhten Lehrerbildes. Er blieb lieber handfest auf dem Boden des soliden Alltags.
DARAUF seine Schülerinnen und Schüler vorzubereiten, verstand er als seine Aufgabe.
Und dabei klebte er nicht unbedingt an den trockenen Buchstaben des Curriculums.
Denn er wusste: Das beste Curriculum ist der Lehrer als Person.
Lieber Willi, dafür stehst du und dafür bleibst du in unserer Erinnerung !
Rest in peace !
Ich nutze die Vorlage von Yvonne Morié, um meine Erinnerungen zu sortieren:
„Kinners, dat is mir aber entschieden zu laut hier!“ Er war einer der ganz wenigen Alt-68er, der sowohl den Marsch durch die Institutionen als auch den Elchtest durch die Schüler unbeschadet überstanden hat. Die 0-8-15 68er wurden autoritärer als alte Pauker, wenn wir sie schüttelten. Er blieb souverän und authentisch. Willi Patt bedeutete Bob Dylan und die Stones im Unterricht. Er wohnte immer noch in einer WG. Zum vorletzten Mal trafen wir ihn am 10. Juni 1983 in Bonn.
Einen Tag vorher hatte BAP am Bahnhof gesungen „die Parole is‘, halt disch irjendwo fäss und bliv so wie de war’s. Graadus!“ Das ist ihm gelungen. Schade, dass er beim letzten Jubiläum so umlagert war, dass ich ihn nur von ferne gesehen habe.
Welch trauriger Anlass! –
Willi Patt und ich kennen uns schon lange. Wir waren uns zwar nicht ganz so nah wie er und seine allernächsten Freunde oder wie ich und die meinen, aber benachbart.
Über Filme haben wir immer sehr gerne miteinander und meist ausgiebig gesprochen. Da kannte er sich ganz hervorragend aus. Zu unseren Ehemaligentreffen (einmal im Monat) hat er nie vergessen, jeweils mehrere Exemplare des aktuellen Filmspiegels aus Essen mitzubringen.
Wir waren schon als Referendare zusammen im gleichen Ausbildungsseminar in Essen, wenn auch jeweils in einer anderen der damals drei großen Ausbildungsgruppen. Aber im Hauptseminar und bei der Abschlusstagung in Altenberg waren wir a l le vollzählig zusammen und so bekam ich schon da Willis engagiertes und höchstkollegiales Auftreten mit.
Im August 1974 trafen wir uns beide unvermutet wieder. Wir gehörten beide zu den damals drei neuen Lehrer…n für das damalige Jungengymnasium Bottrop, das alsbaldige HHG. Und blieben es bis zum Ende unserer „Dienstzeit“.
Dass er, der (gemessen an mir) um drei Jahre Jüngere, nun von uns gegangen ist, trifft mich schwer,
macht mich traurig … und nachdenklich. –
Ich erinnere mich an etwas, was ich bei einem vergleichbaren, mich jäh persönlich betreffenden Anlass vor etwa 20 Jahren spontan niedergeschrieben habe.
Diese Worte möchte ich hiermit auch Willis nächsten Hinterbliebenen widmen:
„Es ist eine Idee in mir, als müsste ich das abgebrochene Leben der geliebten Toten gesammelt in mir weiterleben und so das eigene Leben entscheidend bereichern.
Nur so und so immer weiter könnte man den Tod überwinden, und das gelebte und das ungelebte Leben der Toten bis ins letzte Menschengeschlecht hinein bewahren.“
(GFL, 23.10.1998, 17:05 Uhr)
Twelfth Night-After the Fair-In a Station of a Metro-Bob Dylan-Carbisdale Castle-Scotland-
The Fun they (we) had!
Thank you Willi
Ich bin unglaublich traurig. Einer der besten Lehrer, die ich hatte – wenn nicht sogar der beste. Danke für alles!
Lieber Willi,
vielen Dank für unvergessliche Erlebnisse im Unterricht, bei unserer Abschlussfahrt und bei privaten Treffen.
Thank you and rest in peace
Lieber Willi,
du hast großen Anteil daran, dass ich auch Englischlehrerin geworden bin. Thanks a lot.
Ich höre dich noch sagen:“ Kinners, dat is mir aber entschieden zu laut hier!“ Wie schön, dass du noch an unserem letzten Abitreffen (Abi 1982) teilgenommen hast. Farewell.
Ein toller Lehrer und ein toller Mensch ist viel zu früh gegangen. Mach es gut, lieber Willi!
Hallo Willi,
alles Gute auf der letzten Reise
Auch wenn ich mit Shakespeare nicht so recht warm wurde war der Englisch LK dennoch oftmals unterhaltsam dank Willi Patt. Im Abi hat dann auch geklappt. Thank you and RIP.
Oh, das ist sehr traurig! Wir waren mit ihm auf Kursfahrt in London und er hat uns „sein“ London gezeigt, das war sehr toll. Und er hat uns Schüler an seiner Lebenseinstellung teilhaben lassen, man konnte viel von ihm lernen, nicht nur Fachliches! Seit der 5. Klasse war er mein Englischlehrer – bis zur Oberstufe und zum Abi.
Rest in peace, Captain!
Willi Patt brachte uns von der 5.-10. Klasse, u.a. als Klassenlehrer, mehr als ’nur‘ Englisch bei.
Unvergesssen, wie er samstags (!) in der 1.Stunde z.B. gerne den Diaprojektor (!) zum Einsatz brachte („Leute, habt ihr Washington schon gesehen“) oder mit Gitarre erschien.
“Bye, bye Miss American Pie, Drove my Chevy to the levee, but…“
R.I.P.
Lieber Willi,
du hast uns im LK Englisch nicht nur Englisch beigebracht, sondern uns auch einen ganz anderen Blick auf diese Welt vermittelt. Das hat mich sehr geprägt und dafür bin ich dir sehr dankbar. Auf diese Art hast du große Spuren hinterlassen.
Danke, lieber Willi!
…My riches can´t buy everything, I wanna hear the children sing…Genau so ist es, lieber Willi, wo immer Du bist,…
Oh, Captain, my Captain! This fell sergeant death is strict in his arrest…
Gute Reise, Willi.
War bei ihm bis zum Abi 1978 im Englisch-LK. Ich werde ihn als guten Lehrer und feinen Menschen immer in bester Erinnerung behalten.
Oh Captain, my captain…