Tristan Berghoff gewinnt Geldpreis in der Endrunde des Certamen Carolinum 2016 in Aachen
„Ein Wettbewerb, der sich auf die Wurzel der Kultur bezieht, der interpretiert und vergleicht, der Bewusstsein schafft, ist etwas, das hier und jetzt notwendig ist“, mit diesen Worten beschrieb Herr Phillip, Oberbürgermeister der Stadt Aachen den Landesschülerwettbewerb der alten Sprachen NRW „Certamen Carolinum“. In seiner Rede verwies er ausgehend vom Stadtpatron Karl dem Großen, dem„Brückenbauer Europas“, Erfinder der karolingischen Minuskel und Wegbereiter der Notwendigkeit eines geordneten Schulwesens, auf den schmerzhaften und kriegerischen Prozess, der zu einem offenen und friedlichen Europa geführt habe. Er appellierte an das Auditorium gerade in der heutigen Zeit, in der das „Schwinden der Moral immer mehr Oberhand gewinnt“, sich die Frage zu stellen, was eigentlich die Wurzel unserer Kultur sei. Deshalb müssten wir gerade junge Menschen dazu bewegen, Freiheit und Gerechtigkeit nach vorne zu bringen, indem diese sich mit den Grundlagen der Kultur beschäftigen und damit „unsere Werte schützen“. Dies haben Tristan Berghoff und elf weitere Schüler sehr intensiv und erfolgreich getan und sich mit aktuellen Themen wie beipielsweise „Von den Ursprüngen der Medizin bis zum Designerbaby: Die Problematik der Ethik im medizinischen Grenzbereich in Bezug auf das Wirken des Heilgottes Asklepios und moderner Stammzellforschung“ auseinandergesetzt.
Die Verleihung des Preises wird seit 30 Jahren jährlich vom Kaiser-Karls-Gymnasium in Aachen und dem Verein zur Förderung der Alten Sprachen in den Schulen ausgerichtet und fand in der ehrwürdigen Aula Carolina statt. Unterstützt wird der Wettbewerb vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW, der Studienstiftung des deutschen Volkes, der Stadt Aachen und verschiedenen weiteren Sponsoren (z.B. Elisabeth-Lebek-Stiftung, Pro lingua Latina e.V. etc.).
Eine Jury aus Lehrern, Dezernenten und Mitarbeitern der Hochschule beurteilte in der letzten Runde die Vorträge der Teilnehmer in den Sprachen Latein und Altgriechisch. Alle Endrundenteilnehmer bekamen eine Urkunde auf Latein und Deutsch sowie ein Preisgeld. Drei Preisträger erhielten die Aufnahme in die Anfangsförderung der Studienstiftung des Deutschen Volkes als Stipendiaten.
Tristan Berghoff (Q2), der von Herrn Schopper betreut wurde, ist mit einem Geldpreis von 200 Euro ausgezeichnet worden. In diesem sehr anspruchsvollen Wettbewerb zog er mit dem Thema „Inwiefern kann Senecas Position zum sinnvollen Umgang mit der Zeit eine Richtschnur für unsere heutige vom Hedonismus geprägte Gesellschaft sein?“ in die letzte Runde ein und qualifizierte sich somit für eine Preisplatzierung. Auch wenn es nicht für die Aufnahme in die Studienstiftung gereicht hat, ist Tristans Leistung nicht hoch genug einzuschätzen, gehörte doch seine Facharbeit zu den 25 besten von 124 eingeschickten Arbeiten im Fach Latein in ganz NRW. In der zweiten Runde, die aus einer vierstündigen lateinischen Übersetzungsklausur bestand, setzte er sich gegen 28 andere Schüler aus NRW durch und zog damit als erster Heine -Schüler überhaupt zusammen mit neun weiteren Lateinschülern in die Endrunde ein. Zudem war er der jüngste Teilnehmer der Q2 und fast der einzige, der keinen Latein- Leistungskurs belegt. Der Schulleiter des Kaiser –Karls-Gymnasiums in Aachen, das für die Gesamtkoordination und die Preisverleihung verantwortlich ist, Herr Bertram bezeichnete alle 12 Schüler als „Gewinner auf einem sehr hohen intellektuellen Niveau“ und betonte, dass dies eine Erfahrung sei, die die Schüler „auf ihrem weiteren Bildungs- und Lebensweg stärken werde“.
Die Preisverleihung in der ehrwürdigen Aula Carolina wurde musikalisch vom Orchester des Kaiser-Karls-Gymnasium begleitet.
Als Tristan von Herrn Bertram gefragt wurde, was er mit nach Hause nehme, so stellte er heraus, dass „es tolle Tage waren und er mit den anderen Teilnehmern in Kontakt bleiben möchte“. Zudem betonte er, dass er es toll finde, dass die alten Sprachen so gefördert würden und war angetan davon, dass die Mehrzahl der anderen Teilnehmer einen Leistungskurs in seinem Lieblingsfach Latein belegen durften und er sich mit Gleichgesinnten intensiv austauschen konnte.
Wir als Schulgemeinde sind stolz, dass Tristan trotz vieler schulischer und privater Verpflichtungen mit großem außerunterrichtlichem Einsatz unsere Schule in diesem Wettbewerb so leidenschaftlich vertreten hat und danken ihm im Sinne des lateinischen Zitates „per aspera ad astra“.
Am Heinrich Heine Gymnasium können Schülerinnen und Schüler bereits ab der 5. Klasse den Schwerpunkt Latein-Plus wählen. In der Oberstufe werden kontinuierlich Grundkurse bis zum Abitur angeboten und Latein wird auch regelmäßig als Abiturfach angewählt.