Was machen eigentlich… Günter Landsberger und Willi Patt?

Günter Landsberger
Wie fühlt man sich, wenn man ad hoc nicht mehr über 1000 Schüler und über 60 Kollegen um sich herum hat? Fällt man in ein Loch, wenn keine Korrekturen mehr auf dem Schreibtisch liegen, keine Unterrichtsstunde mehr vorbereitet werden will?

Nach 34 Dienstjahren am Heinrich-Heine-Gymnasium wurde Günter Landsberger im August 2008 pensioniert. Die Redaktion wollte nun, mit etwas Abstand, wissen, wie er so schmeckt, der Ruhestand.

Für alle, die Günter Landsberger näher kennen, ist es sicherlich keine Überraschung, dass er die Frage, ob der Ruhestand eine große Umstellung sei, charmant verneint. Literatur, Musik, Reisen – schon immer waren die Interessen des ehemaligen Deutsch-, Philosophie- und Religionslehrers vielfältig. Nun bleibt endlich Zeit, diesen intensiver nachgehen zu können.

Die erste Zeit nach der Pensionierung nutzte er mit seiner Frau zum Reisen. Sein erstes Ziel: das tschechische Mähren. Diese Reise habe er aus familiengeschichtlichen Gründen schon länger im Blick gehabt, verrät der gebürtige Salzburger. Wie in der Vergangenheit bereits schon einmal, buchten er und seine Frau die Reise über einen Veranstalter, der den Schwerpunkt auf Autoren, in diesem Fall deutsche und tschechische Autoren, setzt. Die nächste Reise ging dann, wie gewohnt zur Sommerzeit, zum Trumer See.

Zurück in Bottrop packte ihn aber keineswegs die Langeweile. Zwar denkt er gerne an seine langjährige Tätigkeit am Heine-Gymnasium zurück, besonders an sehr gute Klassen, den Austausch mit Polen und Merseburg nach der Wende oder aber an die Inszenierung einiger Theaterstücke, doch hat er längst neue Projekte und Aufgaben für sich entdeckt. Besonders gelegen kommen ihm dabei die Möglichkeiten, die das Medium Internet heute bietet. Dort findet er u.a. in literarischen Gesprächskreisen Gleichgesinnte, die sein großes Interesse an latein-amerikanischen Literaten (z.B. Roberto Bolaño, Gabriel García Márquez, Adolfo Bioy Casares) oder unbekannteren deutschsprachigen Autoren teilen. Auch zu einem persönlichen Treffen mit einem der Gesprächskreise sei es schon gekommen, erzählt er begeistert.

Über das Internet kam er auch zu seinem zur Zeit größten Projekt: Zusammen mit einem Künstler arbeitet er an einem Buch. Worum es genau geht, möchte Günter Landsberger noch nicht verraten, nur dass es eine Art „fiktional-biographischer Text“ sein wird.

Aber auch alten Gewohnheiten ist Günter Landsberger treu geblieben. Der Donnerstagabend etwa ist immer noch für die HHG-Tischtennisrunde mit Herrn Grüner, Herrn Kamp und Herrn Thelen reserviert. Regelmäßig besucht er immer noch u.a. Konzerte der Duisburger Philharmoniker, die er via Weblog auch gelegentlich rezensiert. Dass er trotz aller Pläne immer noch am HHG hängt, versteht sich ohne Worte. Beim abschließenden verabredeten Fotoshooting präsentiert er sich im HHG-Poloshirt.

Willi Patt
Dann und wann kontrolliert Willi Patt den Vertretungsplan: