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Grüße und Dank aus Ruanda

Mit dem unglaublichen Basar-Erlös von 5100 Euro hat das Heinrich-Heine-Gymnasium im Dezember den Förderverein Hope Nursery School Ruanda und die Akteure in Ostafrika überrascht.

 

Waffel-Stände, Einzelspenden und ein Benefizkonzert des bekannten Bottroper Musiker-Urgesteins Jürgen Pluta haben außerdem dazu beigetragen, dass der Förderverein sowohl 2023 als auch 2024 jeweils 10.000 Euro nach Byumba überweisen konnte. Dort wird das Geld dringend für den weiteren Ausbau des Kindergartens gebraucht. Nachdem ein Neubau nicht erforderlich war, weil ein geeignetes Gebäude auf einem großzügigen Grundstück gekauft werden konnte, läuft der Betrieb im neuen Kindergarten schon „wie geschmiert“.

98 Kinder werden von sechs Teachern in Ausbildung, zwei Hauswirtschaftskräften, einer Reinigungskraft und einem Security-Mann betreut, der dafür sorgt, dass die Kleinen nicht in einem unbeaufsichtigten Moment vom Gelände auf die direkt am Kindergarten vorbeiführende Straße flitzen. „Die ist vor einiger Zeit asphaltiert worden“, erzählte Bischof Dr. Pascal Bataringaya vor wenigen Tagen bei einem seiner seltenen Besuche in Bottrop, „seitdem fahren Autos und Motorräder dort komfortabler, aber auch schneller.“ 

Als das neue Schuljahr hier schon längst wieder begonnen hatte, waren in Byumba noch Ferien, in denen sich etliche Kindergartenkinder auf ihren ersten Schultag Mitte September freuten – eine aufregende Zeit. „Unsere Kinder“, berichtet Louise Uwimana, Ehefrau des presbyterianischen Bischofs und Leiterin des Kindergartens, „werden an jeder öffentlichen Schule der Stadt angenommen. Auch da, wo die Kinder armer Familien sonst keine Chance haben.“  

Darauf können das HHG und der Förderverein Hope Nursery School stolz sein, denn genau das war bei der Vereinsgründung und der Wahl des sozialen Partnerprojekts in Ruanda das Ziel: die Zukunftschancen der Kinder aus armen Familien durch den weitgehend kostenfreien Besuch eines Kindergartens nachhaltig zu verbessern. Das gelingt dort beispielhaft jeden Tag aufs Neue. In diesen Tagen rücken für die Erstklässler wieder kleine Kinder im Kindergarten nach, die in drei Jahren bestens vorbereitet ihre Schullaufbahn starten sollen. 

Damit sie nicht nur Bildung erfahren, sondern auch ihr Hunger gestillt wird, hat der Kindergarten dank Spenden aus Bottrop inzwischen drei Kühe, die einen Teil der Milch für die tägliche gesunde Porridge-Portion liefern. Am Stand des Fördervereins konnte der Brei nach dem ruandischen Originalrezept beim Weihnachtsbasar probiert werden. Die Kühe Botty und Cilly haben mittlerweile drei Kälber geboren, von denen zwei männliche verkauft wurden. Das weibliche Kalb wächst zu einer Milchkuh heran. Auf dem Grundstück befindet sich eine kleine Bananenplantage, die dort geernteten Kochbananen liefern ebenfalls gesunde Nahrung für die Kinder. Ein Teil der Ernte wird außerdem verkauft. 

Aktuell wird auf dem Grundstück ein neues Gebäude errichtet, das den Kindergarten zu einem echten Familienzentrum machen kann. Die Kinder sollen dort essen und sich treffen, aber auch die Eltern sollen dort zu Versammlungen zusammenkommen können. Die Eltern, die ohnehin jeden Monat einen Arbeitseinsatz am Kindergarten leisten, helfen beim Bau fleißig mit. Das Gebäude bekommt auch ein Büro für Louise und ein Gästezimmer mit Dusche/Toilette für Praktikanten. Die Erneuerung der Küchenmaterialien ist ein weiterer großer Wunsch des Betreuerteams. Die ärmsten Familien werden auch bei der Anschaffung der Schuluniformen für ihre Mädchen und Jungen unterstützt. Hilfe aus Bottrop ist also nach wie vor gefragt und notwendig. 

Pascal und Louise haben bei ihrem Besuch herzliche Grüße aus Ruanda und Gottes Segen überbracht und dem Förderverein und dem HHG erneut ihre große Dankbarkeit für das jahrelange Engagement ausgesprochen – verbunden mit der Einladung an Schüler*innen und Lehrer*innen, sie in Ruanda zu besuchen und dort den Kindergarten sowie das Land und seine Bewohner kennenzulernen. Sie haben erneut an das afrikanische Sprichwort erinnert: „Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“   

Petra Berkenbusch-Aust

 

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