Hunderte Schüler singen für den Frieden
Jugendliche treffen sich zur Solidaritätsaktion für die Menschen in der Ukraine auf dem Rathausplatz
„Komm wir zieh’n in den Frieden, wir sind mehr als du glaubst. Wir sind schlafende Riesen, aber jetzt steh’n wir auf!“ Aus Hunderten Kehlen klingen diese Song-Zeilen, füllen den Rathausplatz. Werden von Bottrop hinaus geschickt in die Welt, bei der Solidaritätsveranstaltung der Schulen für die Ukraine.
Mehr als 500 Schülerinnen und Schüler haben sich dazu angemeldet, berichtet Bastian Hirschfelder. Als Lehrer der Schule am Tetraeder hat er die Aktion angestoßen und in Zusammenarbeit mit Corinna Neumann (Schule am Tetraeder/Vestisches Gymnasium), Katrin Höfels (Heinrich-Heine-Gymnasium ) und Holger Klaus (Josef-Albers-Gymnasium) auf die Beine gestellt.
Sie luden Delegationen aus sämtlichen Bottroper Schulen ein, von den Grundschulen bis zum Berufskolleg. Nicht allen sei eine Teilnahme möglich gewesen; Hirschfelder schätzt am Ende, dass 16 oder 17 Schulen mitgemacht haben.
Er begrüßt die Schülerinnen und Schüler auch auf dem Rathausplatz: „Wir wollen gemeinsam zeigen, dass wir in Bottrop, alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam ein Zeichen für den Frieden und für die Solidarität mit der Ukraine und für die Menschen in der Ukraine setzen. Wir wollen gemeinsam für den Frieden hier heute singen. Dafür ein Riesen-Dankeschön an euch alle!“
In den Chor reiht sich Oberbürgermeister Bernd Tischler ein, der eingangs betont: „Ich möchte heute Morgen sagen, dass ich ganz, ganz stolz auf euch bin, dass ihr euch hierher gemacht habt und euch solidarisch zeigt mit den Menschen in der Ukraine.“ Diesen werde mit der Aktion gezeigt, „dass unsere Forderung hier heute Morgen aus Bottrop , von dem Bottroper Rathausplatz ist, den Krieg und die Angriffe sofort zu stoppen!“ Der Applaus der Schülerinnen und Schüler ist ihm sicher.
Dann beginnt der Friedenssong. Lucia (JAG), Vivien und Karl (beide HHG) trauen sich als Solisten für die Strophen ans Mikro; Grund- und Menschenrechtsartikel zitieren die Sechstklässlerinnen Märtha und Tilda vom VGK, weitere Schülerinnen und Schüler, unter anderem auch von der Schule am Tetraeder, formulieren im Anschluss Wünsche – für die Menschen in der Ukraine , für Kritiker des Krieges in Russland, für alle Flüchtlinge und auch den Umgang miteinander hier in Bottrop. Schließlich wird der Friedenssong, bekannt durch Panik-Rocker Udo Lindenberg, noch ein zweites Mal gemeinsam gesungen.
Kriegssituation ist für viele Menschen beängstigend
In der Schülermenge rund um den Rathausbrunnen sind derweil viele Plakate zu sehen, die Demokratie und Frieden fordern, blau-gelbe Poster, auch Friedenstauben und Regenbogenfarben. JAG-Abiturientin Liva hält wie Mitschülerinnen gelbe Nelken in der Hand. Die Solidaritätsaktion ist aus ihrer Sicht „definitiv etwas sehr Gutes. Dass ganz kleine und große Schüler mitmachen und dass auch die Kleinen merken, dass man sich so für etwas einsetzen kann.“
Die Kriegssituation empfindet sie als beängstigend. Wie so viele junge Leute, und auch OB Bernd Tischler hat in seinen Begrüßungsworten zugegeben: Er frage sich in manch stiller Stunde, warum es soweit kommen konnte und wie es weitergehen soll. Aber: „Wir haben Vertrauen in die Demokratie, wir haben Vertrauen in ein geeintes Europa, wir haben Vertrauen in die verbündeten Staaten weltweit.“
Quelle: WAZ vom 11.03.2022
Autorin: Nina Stratmann